Bürgerprotest
Als Bayer im Februar 2007 den Planfeststellungbeschluss von dem damaligen Regierungspräsident Büssow überreicht bekam, hatte der Landrat des Kreis Mettmann bereits seine „Aproximative Einschätzung“ vorgelegt, aus der die Gefährdung von Leib und Leben von mehr als 130.000 Menschen an der Pipeline-Trasse allein im Kreis Mettmann im Falle eines Lecks an der Giftgas-Leitung zu befürchten wäre. Darüber hinaus wären In den Städten Düsseldorf, Mülheim und vor allem auch in Duisburg weitere ca. 50.000 Anwohner gefährdet. Dort wurde die Trasse mitten durch Wohngebiete geführt und die Leitung liegt u.a. in nur ca. 10 Meter Entfernung von der St. George´s School.
In Monheim wurde der damalige Bürgermeister Dünchheim zur „Speerspitze“ des gemeindlichen Protestes, dem sich alle Trassenbürgermeister im Kreis Mettmann unverzüglich anschlossen. Weitere Fahrt gewann der Protest mit dem Anrollen der Bagger und dem Beginn der Bauarbeiten.
Im Hildener Süden startete die Siedlung am Lehmkuhler Weg mit einem Hilferuf an alle Hildener Vereine und so auch an den BUND-Hilden. Und schon bald danach übernahm ich die Funktion des Pressekoordinators der damals noch als „Baustopp der Bayer CO-Pipeline“ gegründeten Initiative.
Schon im Juni 2007 organiserten eine Handvoll Aktive die „Größte Nachkriegsdemo“ in Hilden und es wurden fast etwa 9.000 Unterschriften gegen die CO-Pipeline durch Wohngebiete an Bayer und die Bezirkregierung Düsseldorf übergeben.
Demo in Hilden – vor dem Bürgerhaus
Die Wucht der Demo brachte auch die Landespolitik schnell in Aufruhr. Dabei hatte man sich das doch einfacher und so vorgestellt, dass der Protest nach einigen Monaten abflauen würde.
Aber der baldige Zusammenschluss der Initiativen des Kreis Mettmann, der umliegenden Städte Düsseldorf und Solingen und auch mit der COntra-Initiative in Duisburg zeigte bereits bei der Demo Anfang August 2007 durch die Duisburger Innen-stadt Stärke und Durchhalte-vermögen.
Start am Bahnhof Duisburg
Und Anfang Oktober 2007 konnten wir bei gutem Wetter auf der Großdemo in Düsseldorf mit mehr als 4.000 Mitstreitern sogar die Besucher der Königsallee auf das Problem CO-Pipeline aufmerksam machen. Den Abschluss auf dem Rathausplatz konnten wegen Platzmangel leider nicht alle Mitmarschierer mehr mitmachen
Und immer wieder meldeten sich BürgerInnen entlang der Trasse mit Mahnwachen, Lichterketten und weiteren Protesten auch vor dem Landtag zu Wort. Außerdem wurde die Unterschriftensammlung weiter-geführt und erreichte nicht gedachte Höhen! Hatten wir gedacht, dass die Politik schon bei 50.000 Unterstützungsunterschriften reagieren würde und wir Schluss machen könnten, wurden wir mit immer neuen Listen überhäuft.